Blickschulung für Notengebung auf Turnieren

Blickschulung für Notengebung auf Turnieren

Vom 23. – 25. Oktober 2020 fand ein vom IPZV Landesverband Berlin-Brandenburg organisiertes Training mit Stefan Hackauf (Internationaler Sportrichter FEIF/ Sportrichter A/ Island / Skandinavien / Deutschland /2017 WM / dieses Jahr auch die BB Qualireise gerichtet/ DIM 2020) statt.

Der Kurs beinhaltete einen Vortrag inklusive Videomaterial am Freitagabend – zu dem auch externe Zuhörer eingeladen waren. Aufgrund der zugespitzten Corona Situation, war der Vortrag in die Halle des Birkenhofes verlegt worden und so machten es sich die Zuhörer größtenteils schon mit Winteroveralls auf den mitgebrachten Stühlen in ausreichendem Abstand bequem.

Stefan wollte uns mit seinem Vortrag verständlich machen, was im Kopf eines Richters beim Richten vorgeht. Dafür gab es erstmal eine theoretische Auffrischung der Skala der Ausbildung um überhaupt noch mal die Aufgabenerfüllung und die Notenhöhen zu verstehen. Er erklärte auch, was sich gerade auch beim Richten an den Leitgedanken verändert, so wird zum Beispiel die Losgelassenheit beim Richten immer wichtiger.

Eine perfekte Vorstellung auf der Ovalbahn hat auch viel mit Gleichmaß zu tun, so dass es wirkt, als ob das Pferd auf einer Schiene läuft und jeder Tritt wie der andere ist. Diese Ritte werden von allen Richtern besser und gleichmäßiger bewertet, da die Richter in ihrer Gesamtheit keine Fehler sehen werden.

Bei der Bewertung von Ritten gilt es den Blick zu schulen und im Hinterkopf zu behalten, dass es bei den verschiedenen Betrachtern (zum Beispiel Reiter- Trainer- Richter) auch andere Interpretationen des Gesehenen geben wird. Bewertungen sind so auch immer subjektiv, werden durch gute theoretische Ausbildung/Grundlagen und Blickschulung aber objektiver.  Denn die Vorstellung des Reiters, wird wahrgenommen, verschlüsselt und dann interpretiert, wo dann Vorerfahrungen und Wissen eine Entscheidung über die Note bringen.

Der erste Eindruck spielt oft eine wichtige Rolle, wie ist das reiterliche Vermögen und das Zusammenspiel? Ein pferdischer Eye-Catcher hat Vor- und Nachteile. Denn dieser wird in der Regel von den Richtern mehr betrachtet und so werden auch Fehler mehr bemerkt. Auch die Stimmung beim Turnier spielt bei der Bewertung eine gewisse Rolle. Gibt es viele gute Ritte, werden auch die anderen von den Noten etwas hochgezogen. Turniere im Regen hätten häufig ein etwas schlechteres Notenniveau.

Zu zahlreichen Videobeispielen von den Profis bei Meisterschaften gab Stefan einen kurzen Liveeindruck  und bat dann die Zuhörer um ihre Bewertung mit Notenvergabe und einer Begründung. Wirklich schnell hatten die Zuhörer die Grundlagen verinnerlicht und kamen oft auch mit ihrem Bauchgefühl sehr nah an Stefans empfohlene Note heran.

Durch die vielen bildlichen Vergleiche, so sprach Stefan zum Beispiel von einem atmenden Schenkel und einer flüsternden Hand, wurde alles sehr anschaulich und verständlich.

Vielen Dank Stefan für den spannenden Vortrag, David für das zur Verfügung stellen der Reithalle auf dem Birkenhof und Nele und Anne-Sophie für die Organisation.

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