OSI und Landesverbandsmeisterschaften Berlin-Brandenburg auf dem Schleuener Hof

OSI und Landesverbandsmeisterschaften Berlin-Brandenburg auf dem Schleuener Hof

Text: Stefanie Stockhorst

Als der Start zu den ersten Prüfungen für die Landesverbandsmeisterschaften Berlin-Brandenburg vom 26. bis 28. August 2022 freigegeben werden sollte, zeigten sich die nordischen Wettergottheiten Freyr und Thor von ihrer grimmigsten Seite. Starkregen mit Blitz und Donner verwandelte die gepflegte Anlage des Schleuener Hofes über mehrere Stunden in eine Seenlandschaft. Das eingespielte Organisationsteam, das seit 2004 regelmäßig Turniere ausrichtet, rückte spontan mit Spaten an, um Drainagegräben zu ziehen, während im Richterwagen diskutiert wurde, ob das Turnier womöglich abgesagt werden müsste.

Doch Islandreiter:innen geben bekanntlich nicht so leicht auf: Dank des enormen Durchhaltewillens aller Beteiligten konnte mit einem geänderten Zeitplan ab dem späten Nachmittag wenigstens in der Halle geritten werden. Daher ging der erste Meistertitel am Freitag in der leichten Dressur (Kinderklasse L) an eine strahlende Joy Lilias Stephan mit Skírnír von Seppensen, die sich im Laufe des Wochenendes noch über Siege mit Kórall frá Flekkudal in der Töltprüfung (KL.T7) sowie im Viergang (KL.V5) freuen durfte.

An den beiden Folgetagen ließ der Spaß am Sport die Reiter:innen aller Leistungsklassen das erlebte Unwetter vergessen. Bei den Erwachsenen überzeugte Davina Hoffmann durch besonders harmonische Ritte. Mit dem hübschen Rappfarbwechsler Skýjafákur vom Röschbacherhof holte sie nicht nur die Meistertitel in der Töltprüfung (S1.T2) und in der schweren Dressurkür (Z1.D1), sondern siegte zudem mit Einfari vom Schloß Neubronn sowohl in der schweren Dressur als auch in der Geschicklichkeitsprüfung. Der Meistertitel im Viergangpreis (S1.V1) ging an Ricarda Malies mit ihrer Gjóla aus eigener Zucht.

Tolle Trainingserfolge präsentierten auch die Reiter:innen der Youngsterklassen in den spannenden Finals am Sonntag: Emma Lovis Enderlein konnte mit Jóhann vom Lótushof sowohl in der Töltprüfung mit Zügelüberstreichen (H.T4) als auch im schweren Viergang (H.V2) den Meistertitel der Junioren erreichen.

Bei den Jugendlichen gewann Helena Zengel die Meisterschaft im Viergang (J.V2) mit Kolka frá Bakkakoti.

Janno Simmchen ging mit Brá frá Laugarbökkum als Meister aus der Töltprüfung mit deutlichen Tempoverstärkungen (J.T3) hervor, und zum wiederholten Mal erlangte Rico-Marvin Wieben mit Djarfur vom Lækurhof den Meistertitel im Fünfgang bei doppelter Wertung von Tölt und Rennpass (H.F2).

 

 

In der Kinderklasse KM heißt die neue Landesmeisterin im Tölt (KM.T8) ebenso wie in der Viergangprüfung (KM.V6) Marie Saleh, die mit Skriður vom Eisbach antrat. Ella Hasler gewann mit Hugur frá Gunnarshólma die kleine Reiterprüfung (KM.D8) und die Trailprüfung der KM. Zwei weitere rot-weiße Schärpen in der Geschicklichkeit der Kinderklasse KL erhielten Lona Perzborn mit Náttar vom Heesberg und Meara Schumacher mit Munkur frá Söðulsholti.

 

 

 

Einen bunten Anblick mit liebevoll gestalteten Verkleidungen als Biene, Teufel auf dem Drachen und Harry Potters Freundin Hermine bot der Kinderkostümtölt, aus dem Louisa Held mit Vídalín von der Rehwiese als Erstplatzierte hervorging. Im Mitternachtstölt siegte Helena Zengel, die mit Kolka frá Bakkakoti als Jón ‚Nonni‘ Steinbjörnsson auftrat – wer ihn einmal hat reiten sehen, weiß, dass keine Verwechslung möglich ist. Für das beste Kostüm erhielt Annerike Schönke schier unendlichen Beifall ihrer Fans als Mario Kart mit Balbó von Jóreykur. Eine rasante Vorstellung führte Julia Winter mit Glaukur vom Sigurdshof zum Sieg im Fahnenrennen.

Als Vorsitzender des Landesverbandes sprach Peter Frühsammer beim Aufmarsch der Teilnehmer:innen am Sonnabend seine Anerkennung für den Zusammenhalt der großen Familie der Islandreiter:innen aus. Durch diese besondere Kraft war es möglich, trotz der anfänglichen Überschwemmung auf der Ovalbahn alle angesetzten Prüfungen durchzuführen.

Richterin Suzan Beuk bekräftigte das Lob für den Teamgeist beim Schleuener Tölter e. V., der nicht nur Vielseitigkeit, sondern auch Flexibilität bei der Organisation des Turniers an den Tag legte: „Das müsst Ihr Euch bewahren!“. Im nächsten Jahr wird das Turnier dann hoffentlich eine Veranstaltung für Sonnenreiter.

Fotos: Marion Schoening und Fritz Schütte

 

 

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